Geheimprojekt Hillersleben

1934 begann das größte Bauvorhaben in der Colbitz Letzlinger Heide zu seiner Zeit. Was das aussehen der Natur bis heute noch weithaltig verändert hat. Es wurde die Heeres Versuchsanstalt Hillersleben gebaut. Dazu wurde zwischen Hillersleben und dem Waldrand bei Staats eine fast 30 km lange und 750 breite Schneise in den Wald geschlagen. Am westlichen Rand der Schneise wurde eine zweispurige Betonstraße auf der gesamten Länge des Platzes. Sie wurde auch Autobahn genannt, aber auf irgendwelche Spuren von Ihr bin ich noch nicht gestoßen bis auf die Teufelsbrücke an der Kreuzung Hauptstraße – Reichstraße.

Zeitgleich entstanden nördlich und beiderseits der Betonstraße mehrere Versuchsplätze mit Bunkeranlagen. Für drei weiter entfernte Versuchsplätze, westlich und östlich der Betonstraße, erhielt die Heeres- Versuchstelle die geforderten 281 Hektar. Der Versuchsplatz wurde dadurch birnenförmig und betrug nun im Nordteil quer  eine Breite von 15 km. Diese Form hat der Platz bis heute behalten. Durch den Bau dieser neuen Versuchsplätze mit Bunkeranlagen verlieh Salchau nur einen kurzen  wirtschaftlichen Aufschwung, aber die Absiedlung war beschlossene Sache und war nicht mehr zu stoppen.

Entlang der gesamten Schießbahn konnte die Waffenwirkung auf die Ziele aus 33 Unterständen, die bis Kaliber 14,5 cm volltreffersicher waren, beobachtet werden. Ca 20 Ruinen sind von Ihnen heute noch vorhanden. Weitere vier 35 Meter hohe Gittermasten registrierten mit ihren modernen Messeinrichtungen die Geschwindigkeit der Geschosse beim Verlassen der Geschützrohre (sprich die V 0). Diese Messanlagen standen bis Ende der 90´iger an der Betonstraße nördlich Salchau. Von Ihnen Steht leider nur noch einer an der Hauptstraße  und der Kreuzung Reichstraße (welche früher die Reichstraße 71 war).

Die Bauzeit der Heeres-Versuchstelle betrug in etwa zwei Jahre und sie wurde in neun Hauptversuchstellen aufgeteilt. Bei der Feuerstellung Salchau gab es in der Ortslage ein Messhaus und eine Hauptfernsprechzentrale.

Der sogenannte A-Platz lag etwa vier Kilometer nördlich von Salchau am Ostrand der Betonstraße bei Streckenmeter 22500. Es war eine Großbunkeranlage, ein Modell zum Bau des Westwalls mit allen technischen Einrichtungen zur Versorgung, mehrere Etagen, einem 16 Meter tiefen Einschnitt am Eingang und mit einer Schmalspurbahn befahrbar. Das Gleisbett der Bahn ist heute noch immer zu sehen. Die Testanlage diente der Erprobung panzerbrechender Waffen. Zwei Anlagen lagen fast am Ende der Schießbahn bei Streckenmeter 27000 und 28500 und die dritte 200 Meter östlich der Ortslage Salchau.

Die wohl größten Projekte die auf den Versuchsplätzen realisiert wurden war wohl das Eisenbahngeschütz Dora, die Vergeltungswaffe 3, auch Tausendfüßer genannt und das Eisenbahngeschütz Karl, sowie die Bunkeranlage.

Mit der V3 sollte der Ärmelkanal von Frankreich nach England überschoßen werden. Sie gehörte mit zum V Programm, genau wie die V1 und auch die V2 und wurde an der Küste von Frankreich unter einen Bunker des Typ A gebaut.


Zwischen 1945 und 1994 nutzte die Rote Armee die Colbitz Letzlinger Heide und baute den Übungsplatz aus. In den Jahren 1946 bis 1948 sprengten sie die Bunkeranlagen und verwerteten den Eisenschrott. Die Gleisanlagen wurden vollständig abgebaut und als Reperationsleistungen Richtung Osten abtransportiert. Riesige Kasernen, wie z.B. die in der Ortschaft Hillersleben, wurden errichtet. Die Ausmaße dieser Kasernenanlage war so imenz, dass die Ortschaft Hillersleben in 2 Teile aufgeteilt werden musste.

Innerhalb von nur 48 Stunden konnte die Kampfkraft auf 500.000 Mann erhöht werden. Hillersleben war das Sprungbrett Richtung Westen. Es war die letzte Stellung vor dem Nato-Feind. Auf dem Übungsplatz waren auch Mobile Atombomben stationiert. Weil so viele Soldaten auch üben mussten, wurde nach und nach immer mehr Wald abgerodet.  1965 begann der Holzeinschlag nähe Born auf rund 800 Hektar. 1981 wurden rund 600 Hektar intakter Wald mit bis zu 500 jährigen Eichen im belaubten Zustand Opfer einsr Entscheids den seinerzeit Erich Honecker zu verantworten hatte.
Noch heute liegen hunderte Eichenreste überall im westlichen Randstreifen verstreut. Dieses Holz konnte von den Sägewerken nicht weiter verarbeitet werden, weil sie von Granat- und Metallsplittern durchsiebt waren.
Beim Versuch diese Holz zu verarbeiten, sollen ganze Sägewerke zum erliegen gekommen sein.

1994 übernahm die Bundeswehr das Gelände und nach abfließen der sowjetischen Armee fing man an das Gefechtsübungs- Zentrum zu errichten. Noch heute befinden sich die Altlasten der einstigen Wehrmacht und der Roten Armee auf diesem Gelände.

 


Hier eine kleine Richtigstellung die mir von einem dort Ortsansässigen zuteil wurde:


"Der Ort wurde nicht erst durch die russische Kaserne geteilt,der 2.Ortsteil entstand erst durch den Bau des Versuchsplatzes.Es waren die Häuser der auf dem Platz angestellten Arbeiter."


Danke Herr Klaus-Peter Keweloh

 

 

Hier nun die Bilder der Kaserne in Hillersleben. 

 

-=Clip - "Geheimprojekt Hillersleben"

3ter Oktober 2010

Zur " Feier des Tages" beschlossen wir mal wieder eine Tour Richtung Osten.

So lag es eigentlich Nahe sich wieder dieser Location zu widmen um evt noch ein paar Dinge zu finden die uns bei der ersten Tour im Januar 2010 entgangen sind......